Verantwortlich: Info Kallnach
Bereitgestellt: 21.10.2025
Gedanken zum Ewigkeitssonntag von Pfarrer Jürg Kägi
Nun werden wieder die Friedhöfe schön gemacht und die Gräber gepflegt - wozu eigentlich?
So blau wie auf dem Bild erstrahlt der Himmel im November oft nicht. Hoch- oder Bodennebel prägen die Landschaften, hüllen sie in dumpfes Grau, das uns manchmal lähmt und bedrückt, manchmal auch «wattiert » und schützt. Dann ist Warten angesagt, bis der Himmel sich wieder auftut und wir das Sonnenlicht auf der Haut geniessen – bewusster denn je. Und während wir warten, bleibt uns nur der Glaube, dass die Sonne trotzdem scheint, wenn auch über den Wolken, und die Hoffnung auf den blauen Himmel.
Am Ewigkeitssonntag finden wieder die Gottesdienste mit dem Gedenken an die Verstorbenen statt, nicht selten mit anschliessendem Gang auf den Friedhof. Im Vorfeld haben Familien und Friedhofgärtner zu tun: sie machen die Gräber schön.
Nur der kleine Friedhofengel sieht dem munteren Treiben an dem sonst stillen Ort gelassen zu. Ihm gefallen die immergrünen Pflanzen, die an die Sonne erinnern, auch wenn sie nicht sichtbar scheint, und an die warme Jahreszeit, auch wenn es gerade kalt ist. Ihm gefällt es, wenn die Familien mit der Pflege ihrer Gräber auch ihre Erinnerungen pflegen und begrünen. Er freut sich auf die Musik, die am Ewigkeitssonntag bald aus den Kirchen dringt und das Blau vom Himmel herabspielt.
Mit seiner verschmitzten Freude verkörpert der Engel den Glauben, dass Gott unsere Füsse auf weiten Raum stellt, in diesem und in jenem Leben. Und dass die Nebel der Trauer von der Auferstehungshoffnung gelöst werden. Und dass wir immergrün sind: der Sonne harrend und allen guten Himmelskräften offen auch in trüben Lebenszeiten. Damit leben wir noch vor dem Winter dem Frühling zu.
Jürg Kägi, Pfarrer KIRCHE32
Gottesdienste zum Ewigkeitssonntag in Erinnerung an unsere verstorbenen Angehörigen, Freunde und Bekannten
Sonntag, 23. November
10.00 Uhr, Kirche Kallnach
10.00 Uhr, Kirche Walperswil
14.00 Uhr, Kirche Bargen
