Verantwortlich: Info Kallnach
Bereitgestellt: 16.09.2025
Ein Mosaiksteinchen aus der KIRCHE32
Es soll ein gutes Bild werden
Unsere KIRCHE32 hat nun ihren festen Platz im Kirchenalltag. Der Rahmen ist gesetzt, Reglemente stehen, und alle Beteiligten können das Bild in diesem Rahmen gestalten.
Es soll ein gutes Bild werden. Wir dürfen stolz sein über die bereits grosse Vielfalt von interessanten Themen und Angeboten. Aber wie geht es uns dabei? Verlieren wir beim Durchlesen den Überblick oder sogar die Geduld? Das hoffe ich nicht und möchte Mut machen, dranzubleiben. Selbst an eine neue Waschmaschine oder ein neues Handy muss man sich gewöhnen. In dieser Vielfalt stach für mich eine kurze Begegnung besonders hervor.
Im Rahmen der Wahlfachkurse der Oberstufe bekam ich Besuch. Pfarrer Jürg Kägi bot seinen KUW-Schülerinnen und -Schülern an, mit alten Menschen über „früecher u hüt“ zu sprechen. So läutete es denn Ende August an meiner Haustüre. Eine aufgeweckte, äusserst freundliche 7.-Klässlerin stand da und überreichte mir zuallererst eine kleine sorgfältig bepackte Tasche mit feinen Blätterteighäppchen, die sie zuvor in der KUW Klasse gebacken hatte. Wir setzten uns an den Tisch. M. war sehr höflich und gut vorbereitet. Nach kurzer gegenseitiger Vorstellung waren wir schon mitten im Thema. Sie nahm ein kleines Notizbuch hervor, in dem sie einige Fragen aufgeschrieben hatte, die sie mir unbedingt stellen wollte. Was war früher besser oder schlechter als heute? Dazu gab es so viel Gesprächsstoff. Wir diskutierten über Erziehung, Schulformen, Berufswahl, die Entwicklung der KUW in den letzten 100 Jahren und vieles mehr. Ein grosses Thema waren die technischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte, vor allem kein Telefon zur Verfügung zu haben, bis zur heutigen ständigen Erreichbarkeit durch das Handy. Sehr interessant fand ich die Gedanken, welches Wissen in der Schule vermittelt wurde und heute werden sollte. Die Feststellung war, dass man gar nicht alles lernen kann, wohl auch aus zeitlichen Gründen. Im KUW jedenfalls würden zu wenig biblische Geschichten vermittelt, sie kenne die Bibel nicht, möchte aber gerne mehr darüber wissen. Die Zeit verflog im Nu und M. musste zurück in den Unterricht.
Gerne erzähle ich von dieser fast zweistündigen Begegnung mit einer Jugendlichen, die mir offen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle gab und im Gegenzug mit Interesse zuhörte, auch dank der achtsamen, detaillierten Vorbereitung im KUW. Das gegenseitige Vertrauen und die Freude an der Begegnung bleibt in berührender Erinnerung Es ist spannend, darüber nachzudenken, ob solche Begegnungseinheiten vielleicht sogar institutionalisiert werden könnten, um das Wissen von Jungen und Alten gegenseitig aufzuwerten. Danke dem Initiator und den KUW-Wahlfachkursen!
Katharina Beidler, Vorstand KIRCHE32
