Aus dem Pfarramt

«Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt. Er pfleget und pflanzet all’ Bäume und Land…»
Frühlingsblumen (Foto: pixabay.com (Couleur))


Gut, das mit Rössern ist nur noch selten so – für Bäume und Land gibt es Maschinen und es gibt nicht mehr nur Bauern, sondern auch Bäuerinnen, die Feld und Land bestellen und Tiere züchten und pflegen. Trotzdem im März neigt sich der Winter dem Ende entgegen und kalendarisch beginnt der Frühling.

Man kann auch sagen, Ende Februar hat man den Hochnebel irgendwann gesehen und wir hoffen, dass die ersten sonnigen Tage länger bleiben. Anders ausgedrückt nach der Winterpause beginnt das Leben wieder neu sich aus der winterlichen Erstarrung – Verlangsamung zu lösen. Frühlingsgefühle an vielen Orten. Es blüht und spriesst, man kann hoffentlich schon Bärlauch pflücken und sich langsam auf den Spargel freuen. Und einmal die gegensätzliche Frage zum November. - dort fragen wir uns ja manchmal sind wir schon bereit für Weihnachten?

Also nun der Kontrapunkt, sind wir schon bereit für den Frühling, für das aufkeimende Leben oder wäre uns ein bisschen Winterruhe noch recht gewesen? Können wir teilnehmen am aufkeimenden Leben all überall? Wenn nein, was könnte uns helfen? Kleine Momente der Stille und Gemeinschaft? Es langsam angehen lassen? Wenn ja, wenn wir bereit sind- dann raus an die frische Luft, das Leben und die Freiheit geniessen.

An manchen Stellen der Bibel werden Menschen mit Pflanzen verglichen – in Psalm 92 heisst es zum Beispiel, dass die Gerechten grünen wie ein Palmbaum, sogar wenn sie alt werden. Und beim Propheten Hosea will Gott für Israel wie Tau sein, damit Israel blüht wie eine Lilie und Wurzeln schlägt wie ein Linde. Das Leben, unser Leben ist ein Geschenk Gottes, das wir nutzen dürfen, um unser Leben zu geniessen. Und vielleicht fragen wir uns im Frühling, ob wir die richtigen Bedingungen haben zum Blühen und aufkeimen? Genug Sonne und auch Schatten, genügend Wasser zum Wachsen. Das Leben geniessen und die anderen Menschen dabei nicht vergessen. So möchte ich Gottes Schöpferwillen heute einmal auslegen. Wo immer das geschieht wird etwas von der Leichtigkeit und Schönheit und von der Kraft Gottes sichtbar. So soll es sein. Amen. Pfr. Knut Decker